EnWG-Novelle bleibt ein kontroverses Thema
Unsicherheit um EnWG-Novelle
Herausforderungen und Kritik aus der Branche
Die geplante Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) bleibt ein heiß diskutiertes Thema in der Energiebranche. Vor allem, dass innerhalb von kurzer Zeit im Oktober mehrere Varianten eines Gesetzesentwurfes die Runde machten und eine erste Version nur für 48 Stunden zur Konstultation gestellt wurde, sorgte für Irritationen in der Branche. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) will mit dem Gesetzesvorhaben weitreichende Änderungen u.a. für das EnWG, das EEG und das MsbG auf den Weg bringen. Der Gesetzentwurf dient auch dazu, energiewenderelevante Maßnahmen, zur Adressierung von Stromspitzen umzusetzen.
Experteneinschätzungen zum ersten Enwurf
Unser HG-Experte Frank Hirschi kam am 1. November im Tagesspiegel Background zu Wort und unterstreicht die Schwierigkeiten, die durch die teils überraschenden und kurzfristigen Änderungen aus dem ersten EnWG-Novellen-Entwurf entstehen (POG-Anpassungen, Wegfall der Pflichteinbaufallklasse zw. 6.000-10.000 kWh). Viele Messstellenbetreiber befinden sich mitten in der Planung für das kommende Jahr und sehen sich nun mit unerwarteten Anpassungen konfrontiert. Zudem bleiben grundlegende Fragen zur wirtschaftlichen Tragfähigkeit des Smart-Meter-Rollouts ungelöst.
Finaler Enwurf und Ampel-Aus: keine Planbarkeit
Zwischen der Veröffentlichung des ersten Entwurfs und des finalen Kabinettsentwurfes des EnWG, welcher auf einige Feedback-Punkte aus der Branche eingeht, verkomplizierte sich die Lage aber dramatisch: neben inhaltlichen Fragestellungen ist nun durch das Ampel-Aus unklar, ob die EnWG-Novelle überhaupt noch in Kraft treten kann. Angesichts der bevorstehenden Vertrauensfrage von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der geschwächten Mehrheiten im Bundestag droht politischer Stillstand. Zwar appelliert die Branche an die Bundestagsfraktionen, wichtige energiewirtschaftliche Gesetzesvorhaben noch zuzustimmen, um den Fortgang der Energiewende nicht zu lähmen. Aber es wird immer unrealistischer, dass dies noch geschieht.
Hintergrundmaterial
- Weitere Einblicke in die Diskussion und die verschiedenen Perspektiven bietet der vollständige Artikel im Tagesspiegel Background: Zum Artikel.
- Den offiziellen Entwurf des Gesetzes zur Änderung des Energiewirtschaftsrechts vom 15. November 2024 finden Sie hier: Zum Gesetzesentwurf.
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Was liegt
hinter dem Horizont?
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Von der Umsetzung regulatorischer Anforderungen bis zum
Aufbau neuer Geschäftsmodelle.
Metering Days 2024 – Der HG-Rückblick
Erfolgreiche Metering Days 2024: Smart Meter und Smart Grid im Fokus
Die Metering Days 2024 in Fulda boten eine herausragende Plattform für Austausch und Vernetzung. Mit über 1.100 Teilnehmenden brach die Veranstaltung einen Rekord und stellte erneut die Wichtigkeit der Digitalisierung der Energiewende ins Zentrum. Die HORIZONTE-Group war mit einem eigenen Stand vertreten und nutzte die Gelegenheit, um spannende Gespräche mit Kolleg*innen, Kund*innen sowie neuen und alten Weggefährt*innen zu führen.
Fortschritt im Smart-Meter-Rollout
Obwohl der Rollout intelligenter Messsysteme mit einer bundesweiten Quote von 9,25 % noch Nachholbedarf aufweist, gibt es auch positive Entwicklungen. Große Messstellenbetreiber haben die gesetzliche Zielvorgabe von 20 % teilweise schon übertroffen. Mehr als 500 grundzuständige Messstellenbetreiber haben jedoch bislang nur wenige oder noch gar keine intelligenten Messsysteme installiert. Dies veranschaulicht, dass insbesondere kleinere gMSB erheblich hinter den gesetzlich vorgegebenen Zielen zurückliegen und noch großen Aufholbedarf haben um ihre Pflichten bis Ende 2025 zu erfüllen.
Effizienz und Pragmatismus als Schlüssel zur Energiewende
Ein zentrales Thema der Veranstaltung war die Effizienz – sowohl in der Umsetzung des Smart-Meter-Rollouts als auch in der Kostengestaltung. Wolfgang Weber vom ZVEI stellte klar: „Effizienz ist elektrisch“. Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, betonte die Notwendigkeit, die Kosten der Energiewende vertretbar zu halten. „Wir müssen Kosten senken“, so Müller. Dabei zeigte er sich skeptisch gegenüber einer simplen Anhebung von Preisobergrenzen, da diese die Verbraucher*innen belasten würde. Stattdessen warb er für technologischen Pragmatismus, der auf bestehenden Lösungen aufbaut und diese durch gezielte Updates weiterentwickelt.
Müller machte zudem klar, dass „technischer Stress“ vermieden werden müsse. Statt immer neue Anforderungen einzuführen, sollten praktikable, schnell umsetzbare Ansätze verfolgt werden, um Sichtbarkeit und Steuerbarkeit im Netz zu gewährleisten. Sein Appell: Die Digitalisierung muss mit der rasanten Entwicklung der erneuerbaren Energien Schritt halten – sowohl technologisch als auch organisatorisch.
Planungssicherheit als Grundpfeiler der Energiewende
Nicht wenige Kongressbesucher*innen interpretierten die Aussagen Müllers so, dass der eingeschlagene Weg mit intelligenten Messsystemen und Steuerboxen durch eine neue Bundesregierung noch einmal grundsätzlich verändert werden könnte. So war ein weiterer zentraler Punkt, der während der Metering Days immer wieder aufkam, die Bedeutung von Planungssicherheit. Als HORIZONTE-Group teilen wir die Überzeugung, dass ein klares Zielbild unerlässlich ist. Unternehmen benötigen strategische Rahmenbedingungen, um Investitionsentscheidungen zu treffen und langfristig planen zu können.
Die Branche braucht klare Vorgaben, wie sich der Smart-Meter-Rollout und die Steuerbarkeit in der Niederspannung entwickeln sollen. Claudia Lorenz vom ZVEI brachte es auf den Punkt: „Die Elektroindustrie ist bereit für den Rollout, aber wir benötigen Stabilität und Verlässlichkeit in den regulatorischen Anforderungen.“ Planungssicherheit ist das Fundament, auf dem wir als Branche gemeinsam aufbauen müssen.
Gemeinsam für eine effiziente Digitalisierung
Neben den inspirierenden Fachvorträgen und Diskussionen stand für uns bei der HORIZONTE-Group der persönliche Austausch im Vordergrund. Besonders gefreut hat uns der Besuch von Anke Hüneburg und Claudia Lorenz (ZVEI), der Moderatorin Susanne Schöne sowie vielen Vertreter*innen der gMSBs und Dienstleistungsunternehmen an unserem Stand.
Wir sind überzeugt: Die Digitalisierung der Energiewende kann nur gelingen, wenn alle Akteur*innen zusammenarbeiten und ihre Expertise bündeln. Mit einem klaren Zielbild und einer strategischen Planung können wir die Herausforderungen der Transformation meistern und die Digitalisierung vorantreiben. Die Metering Days 2024 haben gezeigt, dass die Branche bereit ist, diesen Weg gemeinsam zu gehen – effizient, pragmatisch und zukunftsorientiert.
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ZfK im Gespräch: Smart-Meter-Rollout: Großer Wurf oder Weiterwursteln?
Der ZfK-Talk zur MsbG-Novelle
Großer Wurf oder Weiterwursteln?
Im Rahmen der Diskussionsreihe „ZfK im Gespräch“ moderierte Frank Hirschi von der HORIZONTE-Group am 12. November 2024 eine spannende Debatte über den Smart-Meter-Rollout und die Novelle des Messstellenbetriebsgesetzes (MsbG). Gemeinsam mit Branchenexpert:innen wie Claudia Lorenz (ZVEI), Andreas Fabri (N-ERGIE) und Markus Meyer (Enpal) wurden zentrale Herausforderungen und Chancen der MsbG-Novelle und des Rollouts beleuchtet. Auch wenn der Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Energiewirtschaftsrechts im Bereich der Endkundenmärkte, des Netzausbaus und der Netzregulierung vom Kabinett verabschiedet wurde (Link), ist durch das Ampel-Aus noch unklar, ob die MsbG-Novelle wirklich in Kraft treten wird. Nichtsdestotrotz diskutierten die Expert*innen über Themen wie Pflichteinbaufälle, Wirtschaftlichkeit und POGs, Vereinfachungen im Rollout sowie eine notwendige Planungssicherheit. Kurzfristige Änderungen im regulatorischen Rahmen führten zuletzt zu Unsicherheiten in der Branche. Ein langfristig konsistenter und technologieoffener Ansatz ist notwendig, um sowohl wirtschaftliche als auch systemische Vorteile zu realisieren.
Den Mitschnitt können Sie bei youtube sehen:
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Smart-Meter-Rollout: Herausforderungen und Strategien für Messstellenbetreiber
Der Pflicht-Rollout startet 2025
Der Rollout wird die Arbeit des MSB grundlegend verändern
Unser Berater Nikola Lißner wurde von energate zum bevorstehenden Start des Pflicht-Rollouts für Smart Meter interviewt. Im Gespräch erläutert er die zentralen Herausforderungen für Messstellenbetreiber und wie ein strategisches Zielbild bei der Bewältigung dieser Aufgaben helfen kann.
Lißner betont: „Der Rollout wird die Arbeit des MSB grundlegend verändern“ und gibt Einblicke in die prozessualen, technischen und wirtschaftlichen Aspekte dieser Transformation.
Erfahren Sie mehr über:
- Die wichtigsten Treiber und Herausforderungen des Smart-Meter-Rollouts
- Den aktuellen Vorbereitungsstand der Messstellenbetreiber
- Die Bedeutung eines klaren Zielbildes für den intelligenten Messstellenbetrieb
Lesen Sie das vollständige Interview auf energate und erfahren Sie, wie sich Messstellenbetreiber optimal auf die Zukunft des Smart Metering vorbereiten können.
Oder hier als PDF:
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Smart Meter und Smart Grid - Interview mit energie.blog
Dauerbaustelle Smart-Meter-Rollout
Kommt ein GüNDEW und welche Vorteile hat die digitale Schnittstelle
Frank Hirschi und Tobias Linnenberg, Manager bei der HORIZONTE-Group, geben im energie.blog-Interview tiefe Einblicke in die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen beim Smart-Meter-Rollout und der Umsetzung von Smart-Grid-Lösungen.
Erfahren Sie mehr über:
- Den aktuellen Stand des Smart-Meter-Rollouts und die Gründe für Verzögerungen
- Die Bedeutung der Steuerbox-Zertifizierung und damit verbundene IT-Herausforderungen
- Die Zukunft der Steuerung mittels digitaler Schnittstelle
- Die bevorstehende Einführung dynamischer Tarife zum 1. Januar 2025
- Erwartungen an die anstehende Novellierung des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende
„Die Ressourcen für eine parallele Abarbeitung aller Anforderungen sind kurzfristig nicht verfügbar“, warnt Tobias Linnenberg und deutet damit auf die komplexen Herausforderungen hin, vor denen die Branche steht.
Lesen Sie das vollständige Interview auf energie.blog und erfahren Sie, wie sich die Energiebranche auf die digitale Zukunft vorbereitet.
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Oktober 2024: Redispatch 2.0 – Aktuelle Entwicklungen und Ausblick
Drei Jahre nach Go-Live von Redispatch 2.0 – Wo stehen wir?
Redispatch 2.0 – Viele offene Fragen bleiben
Auch drei Jahre nach Einführung sind viele Herausforderungen von Redispatch 2.0 weiterhin ungelöst. Die Bundesnetzagentur reagiert mit einem neuen Festlegungsverfahren, um Prozesse anzupassen und den bilanziellen Ausgleich durch Verteilnetzbetreiber bis 2032 auszusetzen. Ziel ist es, das Redispatch-Regime stabiler und effizienter zu gestalten. Die nächsten Schritte werden entscheidend sein, um das Modell zukunftsfähig zu machen und die Energiewende erfolgreich voranzutreiben.
Unser HG-Experte Carlo Weckelmann durfte bei Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) einen Beitrag dazu verfassen:
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Novelle des Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetzes (GEIG)
Das Gesetz zum Aufbau einer gebäudeintegrierten Lade- & Leitungsinfrastruktur für die Elektromobilität
Die überarbeitete EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (Energy Performance of Buildings Directive, 2024/1275) ist kürzlich in Kraft getreten. Ihre Bestimmungen werden im Rahmen des Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) in deutsches Recht umgesetzt und erweitern die Vorgaben für die Installation von Lade- und Leitungsinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Wohn- und Nichtwohngebäuden erheblich.
Wir haben die zentralen Änderungen für Sie zusammengefasst:
Wozu wurde das GEIG eingeführt?
- Das GEIG (Erstfassung vom 18.03.2021) dient zur Umsetzung von Artikel 8 Absatz 2 bis 6 der EU-Richtlinie 2018/844. Es regelt die Errichtung von Ladeinfrastruktur und Vorinstallationen für Ladeinfrastruktur in Neu- und Bestandsgebäuden.
- Im Kern setzt das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz Vorgaben aus der EU-Gebäuderichtlinie um. Ziel ist es, den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland deutlich zu beschleunigen, damit diese mit der rasch steigenden Anzahl von E-Autos auf deutschen Straßen Schritt halten kann.
- Immobilienunternehmen sowie Eigentümerinnen und Eigentümer von Immobilien werden damit in die Pflicht genommen, bei bestehenden Wohngebäuden und Nicht-Wohngebäuden sowie bei zukünftigen Bauvorhaben E-Mobilität zu integrieren.
- Immer mehr Menschen in Deutschland steigen auf E-Fahrzeuge um. Das Ladeinfrastruktur-Gesetz soll sicherstellen, dass im öffentlichen Raum genügend Lademöglichkeiten vorhanden sind.
Was gilt es zu beachten?
- Nach dem GEIG muss beim Neubau von Wohngebäuden mit mehr als fünf Stellplätzen jeder Stellplatz mit Leitungsinfrastruktur, d. h. mit Leitungsführungen für Elektro- und Datenleitungen ausgestattet werden.
- Für den Neubau von Nichtwohngebäuden gilt eine Ausstattungspflicht bei mehr als sechs Stellplätzen. Hier muss jeder dritte Stellplatz mit Leitungsinfrastruktur vorgerüstet und mindestens ein Ladepunkt errichtet werden.
- Für bestehende Nichtwohngebäude mit mehr als 20 Stellplätzen gibt es zudem eine Nachrüstpflicht mit mindestens einem funktionsfähigen Ladepunkt ab dem 01.01.2025.
- Darüber hinaus bestehen unter gewissen Voraussetzungen im Falle größerer Renovierungen an bestehenden Wohn- und Nichtwohngebäuden mit mehr als zehn Stellplätzen ebenfalls Ausstattungspflichten für Leitungsinfrastruktur und Ladepunkte.
Welche Stellplätze sind betroffen?
- An das Gebäude angrenzende Stellplätze
- Stellplätze in räumlicher Entfernung, die den gleichen Eigentümer wie das Gebäude haben
- Stellplätze, die überwiegend von Nutzer*innen des Gebäudes genutzt werden
- Stellplätze, die unmittelbare physische oder technische Verbindung zum Gebäude haben
Handlungsempfehlung der HORIZONTE-Group Technik
- Grundsätzlich ist festzuhalten, dass das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) vollumfänglich umzusetzen ist.
- Der Gesetzgeber behält sich vor, bei Nichterfüllung finanzielle Strafen zu verhängen.
- Das GEIG gilt für neue Wohngebäude (einschließlich Wohn-, Alten- und Pflegeheime) sowie neue Nichtwohngebäude (z. B. Hotels, Krankenhäuser, Schulen und Museen) oder größere Bestandsgebäude im Zuge einer Sanierung.
- Der Gesetzgeber unterscheidet dabei grundsätzlich zwischen „zu errichtende Gebäude“ und „bestehende Gebäude“.
- Im Zuge der Planung von Neubauten bzw. größeren Renovierungen im Bestand ist mindestens die Leitungsinfrastruktur sowie u. U. auch der Betrieb von Ladepunkten vorzusehen.
Haben Sie Fragen zu Inhalten des GEIG oder zur Umsetzung einzelner Maßnahmen? Wir unterstützen Sie gerne! Sprechen Sie uns gerne an.
Autor: Marko Dreskrüger
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HG-Jahrestreffen 2024 in Dresden
Die HORIZONTE-Group zu Gast im wunderschönen Elbflorenz
Unser diesjähriges HG-Jahrestreffen in Dresden hat wieder viel Spaß gemacht! Mit etwa 70 Teilnehmer*innen, darunter vor allem unsere HG-Berater*innen, aber auch die Kolleg*innen unsere Tochterfirmen metelligent und HORIZONTE-Group Technik sowie unserer Partnerunternehmen CubyLink und evroTarget, haben wir zwei spannende Tage bei sonnigem Wetter verbracht. Glücklicherweise konnten weder der hohe Pegel der Elbe noch die eingestürzte Carolabrücke den Alltag in Dresden stark beeinträchtigen. Auf dem Programm standen neben fachlichen Diskussionen auch Teambuilding-Aktivitäten und Sightseeing-Touren durch das wundervolle Elbflorenz. Highlight war das gemeinsame Abendessen und die After-Work-Party im Restaurant „Felix“ mit einem spektakulären Blick auf die Altstadt und ihre Sehenswürdigkeiten.
Hier ein paar Impressionen:
Autor: Frank Hirschi
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Der Wasserstoffhochlauf in Deutschland braucht Planungssicherheit
Ein Bericht von Carlo Weckelmann über den Wasserstoffkongress HY.SUMMIT.Rhein.Ruhr 2024
Was die Fachtagung verspricht
Im Ruhrgebiet herrscht Aufbruchstimmung: Die Wasserstoffwirtschaft nimmt Fahrt auf. Vom 16. bis 18.09.2024 trafen sich Politiker, Wissenschaftler und Wirtschaftsunternehmen zum Thema Wasserstoff beim HY.SUMMIT.Rhein.Ruhr in den Ruhrgebietsstädten Duisburg, Dortmund und Essen. Den Beginn machte Duisburg, wo Wirtschaftsminister Robert Habeck auf dem Schiff RheinGalaxie auf dem Rhein eine Rede hielt. Bereits im letzten Jahr war er anwesend und rief dazu auf, mutig das Thema Wasserstoff anzugehen. Dieses Jahr zieht er in seiner Rede ein positives Resümee, in dem er auf den gelungenen Aufbruch hinwies, aber auch zur Aufnahme von Geschwindigkeit beim Wasserstoffhochlauf aufrief.
Am zweiten Tag des HY.SUMMIT lag der Fokus auf der Wasserstofferzeugung und -verteilung. Dabei wurde deutlich, dass sowohl in der Erzeugung als auch in der Verteilung dringend Geschwindigkeit aufgebaut werden muss – beispielsweise sind bislang nur etwa 0,6 GW der für 2030 geplanten 10 GW an Elektrolyseleistung in Deutschland erreicht.
Ein wesentlicher Kritikpunkt bleibt die Planungssicherheit, die von der Politik gewährleistet werden muss. Damit verbunden stellt die Finanzierung eine weitere Herausforderung dar. Industrieunternehmen müssen bei Investitionen auf ihre Wirtschaftlichkeit achten. Eine verbindliche Abnahme des Wasserstoffs auf der einen Seite und eine verbindliche Bereitstellung auf der anderen Seite sind notwendig, um den Hochlauf zu sichern.
Während die Fernleitungsnetzbetreiber das Kernnetz bei der BNetzA eingereicht haben und somit den Grundstein für das Wasserstoffnetz in Deutschland gelegt haben, zeigen die Gasverteilnetzbetreiber unterschiedliche Herangehensweisen: Einige sind Vorreiter, andere zögern noch. Doch gerade jetzt ist Handeln gefragt. Die Transformation der Gasnetze benötigt Vorlauf- und Umsetzungszeit, die nicht vernachlässigt werden darf. Jeder Gasverteilnetzbetreiber sollte Erfahrungen aus Pilotprojekten sammeln. Zusätzlich sollten Gespräche mit potenziellen Kunden geführt werden, um den Bedarf und die Dringlichkeit hinsichtlich Wasserstoff zu ermitteln und strategische Entscheidungen zur Zukunft des Erdgasnetzes zu treffen.
Carlo Weckelmann betont die Wichtigkeit solcher Veranstaltungen zum Vernetzen, Austauschen und Weiterbilden im Bereich Wasserstoff. „Innerhalb der Wasserstoffbranche spürt man den Willen und Schulterschluss zur Umsetzung, das wurde in den letzten Tagen besonders deutlich. Jetzt gilt es auch alle anderen betroffenen Parteien außerhalb der “Wasserstoffbubble“ zum Thema Wasserstoff abzuholen und zu involvieren. Der Fokus liegt derzeit stark auf der energieintensiven Großindustrie, insbesondere der Stahlbranche, doch auch kleine Betriebe müssen einbezogen werden.“
Dieser Aufbruch im Ruhrgebiet zeigt: Die Wasserstoffwirtschaft ist auf dem Weg, eine zentrale Rolle in der Energiewende zu spielen. Es bleibt spannend, wie schnell die notwendigen Schritte umgesetzt werden können.
Wir als HORIZONTE-Group unterstützen Sie bei diesen wegweisenden Gesprächen mit Kommunen, Kunden und anderen Netzbetreibern sowie bei strategischen Fragestellungen im Kontext Wasserstoff. Auch unterstützen und begleiten wir in Wasserstoffprojekten im Projektmanagement.
Wir freuen uns auf einen regen Austausch und stehen Ihnen für weitere Fragen gerne zur Verfügung:
Autor: Carlo Weckelmann
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Nachklapp: BDEW-Fachtagung Messwesen 2024
BDEW-Fachtagung rund um den Messstellenbetrieb in Hannover
Was die Fachtagung verspricht
Die BDEW-Fachtagung „Messwesen 2024“ bot eine umfassende Übersicht zu dem Status quo und den anstehenden Aufgaben und Herausforderungen, denen sich Messstellenbetreiber (MSB) im Zuge des Smart-Meter-Rollouts stellen müssen. Dieses Jahr fand die Veranstaltung vom 11. bis zum 12. September in Hannover statt. Unsere HG-Experten Jochen Buchloh und Frank Hirschi durften am ersten Veranstaltungstag einen Vortrag zur Technische Studie Metering gMSB halten und dabei ableiten, was grundzuständige MSB nun tun müssen. Im Folgenden berichten wir über die Erkenntnisse aus der niedersächsischen Hauptstadt.
Die anstehenden Herausforderungen
Der verpflichtende Smart-Meter-Rollout schreibt vor, dass bis Ende des Jahres 2025 20% aller Messstellen mit intelligenten Messsystemen (iMSys) ausgestattet sein müssen. Gleichzeitig ist dann auch der Einbau auf Verlangen der Endkunden sicherzustellen. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Umsetzung der Steuerung, bei der die ersten BSI-zertifizierten Steuerboxen bis Ende 2024 verfügbar sein sollen. Gleichzeitig müssen die Marktprozesse zur Übermittlung von Steuerbefehlen spezifiziert werden, um die Integration intelligenter Steuerungssysteme zu ermöglichen. Eine besondere Herausforderung stellt die Beteiligung der Endkunden an der Energiewende dar. Dies umfasst die Einführung dynamischer Tarife, die Flexibilisierung von Angebot und Nachfrage sowie die Schaffung transparenter und verbraucherfreundlicher Strukturen. Hierbei steht die aktive Mitgestaltung durch die Verbraucher im Fokus, welche die Akzeptanz und den Erfolg der Energiewende maßgeblich beeinflussen wird. Parallel dazu besteht großer Handlungsbedarf bei der Anpassung des Rechtsrahmens. Der Messstellenbetrieb benötigt klare und faire Regelungen, um den Rollout wirtschaftlich gestalten zu können. Dies umfasst beispielsweise die Anpassung des Messstellenbetriebsgesetzes (MsbG) inklusive der aktuell nicht wirtschaftlichen Preisobergrenzen, um die gesetzlichen Vorgaben zur Digitalisierung der Energiewende zu erfüllen.
Regulatorische, technische und wirtschaftliche Entwicklungen
Der Vortrag von Jens Lück, Bundesnetzagentur (BNetzA), behandelte die regulatorischen Herausforderungen des Rollouts. Besonders hervorgehoben wurde im Kontext des Festlegungsverfahren nach § 14a EnWG, dass die Verteilnetzbetreiber (VNB) und Messstellenbetreiber ihre Marktkommunikationshausaufgaben zeitnah bewältigen müssen. Dabei betonte Herr Lück, dass die Voraussetzungen für die Sichtbarkeit in der Niederspannung schnellstmöglich geschaffen werden müssen, u. a. weil die Solarspitzen bereits dieses Jahr ein deutlicher kritischer Fingerzeig waren. Ein weiteres zentrales Thema war die Verarbeitung der Zählerstandsgangwerte (ZSG) nach DSGVO, bei der MaLo- und MeLo-IDs als kritisch durch den Bundesdatenschutzbeauftragten eingestuft wurden. Bis 2030 dürfen die IDs noch genutzt werden, jedoch müssen die Empfänger sicherstellen, dass diese nicht mit personenbezogenen Informationen verknüpft werden – hier sind vermutlich Anpassungen in IT-Systemen der EVUs notwendig. Zudem wurden Messkonzepte und Berechnungen sowie die Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung diskutiert. Hier wurde verdeutlicht, dass diese keine Frage des Netzanschlusses sind, sondern eine Modalität des Netzzugangs. Die BNetzA-Meinung, dass eine Unmöglichkeit nicht mehr anzunehmen sein dürfte, wenn eine gewünschte Netzzugangsmodalität (Messkonzept, Berechnungsformel, bspw. Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung) irgendwo bei einem einzigen Netzbetreiber bereits in Verwendung ist, wird viele VNBs und MSBs ins Grübeln kommen lassen. Auch eine (noch) fehlende Einrichtung des eigenen IT-Systems für vollautomatische, massengeschäftstaugliche Abwicklung stellt aus BNetzA-Sicht demnach keine Unmöglichkeit dar. Die Steuerbarkeit über intelligente Messsysteme wurde ebenfalls hervorgehoben, insbesondere die dringende Notwendigkeit, die Solarspitzen in den Griff zu bekommen.
Dennis Laupichler vom BSI ging auf die Weiterentwicklung der BSI-Standards nach dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende (GNDEW) ein. Ein wichtiger Meilenstein ist die geplante Verabschiedung der TR-03109-1 und des Smart-Meter-Gateway-Schutzprofils (SMGw-PP) am 13. Dezember 2024. Besonders spannend war der Stand der Zertifizierung von neun Controllable-Local-Systems (CLS)-Produkten verschiedener Hersteller (PPC, Theben, VIVAVIS, Swistec, Prolan und Techem). Ein weiterer Diskussionspunkt war der digitale Netzanschluss, der die Steuerung in das Smart-Meter-Gateway (SMGw) integrieren soll. Die Branche konnte bis zum 20. September das BSI-Impulspapier dazu kommentieren. Der BSI-Vorschlag sieht eine zweite Schnittstelle vor. Sollte dies realisiert werden, dürften auch Anpassungen in den IT-Systemen (bspw. GWA-System) notwendig sein. Darüber hinaus wurde die Einführung eines neuen Leitfadens für die sichere Lieferkette (SiLke) im vierten Quartal 2024 angekündigt.
Adrian Loets vom BMWK betonte in seinem Vortrag, dass der Systemnutzen des Rollouts im Vordergrund stehen muss, wobei die „Komplexität nicht erhöht und bestenfalls reduziert“ werden soll. Das Steuern wird nach BMWK-Ansicht langfristig eine Standardleistung des MSB, in dem Sinne, dass dieser eine zentrale Rolle als Infrastrukturbetreiber übernehmen soll und damit Anlagenbetreiber entlastet, indem iMSys und Steuerungstechnik vom MSB gestellt und betrieben werden. Das BMWK arbeitet daran, ungerechtfertigte Benachteiligungen von grundzuständigen MSBs (gMSB) zu beseitigen und die Wirtschaftlichkeit des Rollouts zu stärken. Ziel ist weiterhin, dass bspw. POG-Anpassungen bestenfalls im Rahmen einer Gesetzesanpassung (und nicht durch eine Verordnung) zum Start des Pflichtrollouts ermöglicht werden. Eine Anpassung bis zur Veröffentlichungspflicht für Preisblätter am 30. September 2024 erscheint jedoch nicht realistisch.
Viele weitere spannende Vorträge und natürlich auch die Diskussionen mit Branchen-Expert*innen vor Ort sowie bei der Abendveranstaltung haben wieder einmal gezeigt, wie wertvoll derartige Fach-Veranstaltungen sind.
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HG-Experten Jochen Buchloh (rechts) und Frank Hirschi (links) gaben Einblicke in die Technische Studie Metering gMSB der HORIZONTE-Group.
Autor: Frank Hirschi
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