Nachklapp zur E-world 2023
HG-Impressionen von dem Branchentreffpunkt der europäischen Energiewirtschaft
Mehr als 800 ausstellende Unternehmen – darunter Marktführer, Nischenplayer und Start-ups – haben Europas Leitmesse der Energiewirtschaft, der E-world energy & water, wieder zu einem spannenden Event gemacht. Unter den mehr als 20.000 Besucher*innen waren natürlich auch die Berater der HORIZONTE-Group zugegen. Auch ohne eigenen Stand konnten wir mit den orangenen Fliegen und Krawatten auf uns aufmerksam machen und durften viele bekannte Gesichter treffen und neue Kontakte knüpfen. Drei inspirierende Messetage voller wertvoller Eindrücke, guter Gespräche und jeder Menge Standpartys liegen hinter uns. Im Folgenden schildern wir unsere Eindrücke der diesjährigen Messe.
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Transformation im Fokus und mehr Internationalität
Auffällig war in diesem Jahr, dass die Messe noch einmal deutlich internationaler geworden ist. Laut der Veranstalterin wurden Unternehmen aus 27 Ländern repräsentiert und darüber hinaus tauschten sich auf der Messe Besucher*innen aus 68 Nationen über Lösungen und Wege für die Energiewende aus. Zentrales Thema war natürlich die Transformation der Energiewirtschaft zu einer nachhaltigen Industrie auf Basis von Erneuerbaren Energien, Wasserstoff und natürlich Digitalisierung und Smart Grid.
Digitale Plattformen
Viele EVU treibt das Thema digitale Plattformen und ERP-Strategie um – dies war auch auf der Messe in Essen bemerkbar. Die EVU-Vertreter*innen löcherten die System- und Softwarelieferanten für alle Marktrollen mit ihren Fragen. Auch alle an der HG-Webinar-Reihe teilnehmenden Unternehmen von Arvato Systems, Schleupen, Robotron, TMZ Thüringer Mess- und Zählerwesen Service, LYNQTECH, powercloud, EON Space und SAP waren mit eigenen Ständen vertreten und hatten großen Zulauf. Der Wandel hin zu digitalen Plattformen ist natürlich auch weiterhin ein Fokusthema der HG und wir bleiben für unsere Kund*innen in engem Kontakt mit den System- und Softwarelieferanten, sodass die HG auch zukünftig die EVU, egal ob Vertrieb, MSB oder VNB bei Fragen rund um die (IT-)strategische Ausrichtung adäquat und mit Know-How unterstützen kann.
Smart-Meter-Rollout
Die Hersteller von modernen Messeinrichtungen (mME) und Smart-Meter-Gateways (SMGw), die es für ein intelligentes Messsystem (iMSys) benötigt, sehen sich für den Neustart des Smart-Meter-Rollouts gut aufgestellt. Alle Hersteller sprachen in Essen darüber, dass ihre Auftragsbücher gut gefüllt sind und dass sie ihre Produktionskapazitäten entsprechend vorbereitet hätten. Das neue Rolloutziel, bis Ende 2025 gut 20 Prozent der Pflichteinbaufälle zu schaffen, sei demnach trotz teilweise immer noch längeren Lieferzeiten oder kleineren Zuliefererproblemen und Komponentenmängeln realistisch.
Für die Messstellenbetreiber (MSB) ist indes insbesondere das Thema der fehlenden Wirtschaftlichkeit das Gesprächsthema Nummer 1 auf der Messe gewesen. Durch das GNDEW sowie verschiedene weitere regulatorische Vorgaben (§14a EnWG, Universalbestellprozess, AS4) müssen die MSBs deutlich höhere Anforderungen bedienen, aber innerhalb von Preisdeckeln in Form von Preisobergrenzen arbeiten, die im Wesentlichen auf dem technischen Stand der Jahre 2011 und 2012 basieren, welche der Kosten-Nutzen-Analyse zur Ausgestaltung des Smart-Meter-Rollouts zu Grunde lagen. In diesen Rechnungen konnte weder die Inflation noch eine Lieferkettenproblematik oder der Fachkräftemangel abgebildet werden. Dieses enge wirtschaftliche Korsett könnte ein Gegenpol zum beschleunigten Rollout durch die GNDEW-Vereinfachungen darstellen.
In Halle 4 konnten die interessierten Smart-Meter-Experten auch Neuigkeiten zur TR-03109-5 „Weitere Systemeinheiten“ erhalten. Nachdem im März 2022 die sogenannte „Release Candidate Version“ veröffentlicht wurde und erst einmal Unklarheit auf Basis der regulatorischen Neuaufstellungen im Messwesen durch die Gesetzgeberin herrschte, scheint für das dritte Quartal die Veröffentlichung einer überarbeiteten Version geplant zu sein. Expertinnen und –Experten vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) standen vor Ort für fachliche Austausche zur Verfügung und teilten auch mit, dass Hersteller von Systemeinheiten wie Steuerbox, Submetersteuereinheit und ähnlichen Geräten bereits jetzt in Tests mit dem BSI einsteigen können, sodass eine schnelle Zertifizierung und ein schneller Marktangang ermöglicht wird.
Schalten und Steuern: CLS-Management
Dass man jetzt die Füße in die Hand nehmen muss, verdeutlichen die Rahmenbedingungen der regulatorischen Vorgaben. Bereits zum 1. Oktober 2023 gibt die neue Marktkommunikation (MaKo) vor, dass die Backendsysteme neue Formate und auch die neu einzuführenden Netzlokationen verarbeiten können müssen. Darüber hinaus müssen Neuanlagen nach § 14a EnWG ab dem 1. Januar 2024 über ein iMSys steuerbar sein. Im April 2024 müssen dann per MaKo Ad-hoc-Schaltbefehle umsetzbar sein. Hierfür sollten MSB und VNB sich nun schleunigst eine Strategie zurechtlegen, denn es besteht die Gefahr, dass die Komplexität schnell unterschätzt wird. Hierbei geht es nämlich nicht nur darum wie die Steuerbox installiert und konfiguriert wird, sondern auch um die Integration in die Unternehmens-IT, die MaKo und die kaufmännischen Unternehmensprozesse. Nicht zuletzt geht es auch um die Frage, wo die neuen Aufgaben wie die Koordinierungsfunktion (KOF) operativ angesiedelt werden, wer für den Betrieb zuständig ist oder wo die Stammdaten gehalten werden, z.B. für neue Systemkomponenten wie die Steuerbox oder HEM-Systeme (Home Energy Management). Und wie so oft geht es natürlich auch darum die Schnittstellen auszuprägen, die (noch) nicht in den offiziellen Dokumenten beschrieben sind oder marktrollenübergreifend agieren zu können.
Insgesamt liegen also sehr inspirierende Tage hinter uns und wir freuen uns schon, dass wir dieses Mal nicht ein Jahr lang warten müssen und es bereits am 20. Februar 2024 mit der nächsten E-world weitergeht.
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GNDEW passiert Bundesrat - Smart-Meter-Rollout soll beschleunigt werden
Bundesrat billigt Smart-Meter-Gesetz
Das novellierte MsbG tritt zeitnah in Kraft
Das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende (GNDEW) hat am 12. Mai 2023 erfolgreich den Bundesrat passiert und wurde dann über die Bundesregierung dem Bundespräsidenten zur Unterzeichnung zugeleitet. Einen Tag nach Verkündung im Bundesgesetzblatt (26. Mai) ist das GNDEW nun in Kraft getreten. Bei der Billigung haben keine wesentliche Änderungen gegenüber dem im Bundestag diskutierten und vom Parlament verabschiedeten Entwurf Einzug gehalten.
Durch das novellierte Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) sehen sich die Messstellenbetreiber (MSB) jedoch deutlich ambitionierteren Mengenzielen für den Rollout intelligenter Messsysteme (iMSys) gegenüber – statt der 10-Prozent-Rolloutquote für Pflichteinbaufälle bei bestimmten Letztverbraucher*innen sind nun 20 Prozent über alle Pflichteinbaufälle bis zum 31. Dezember 2025 abzuarbeiten.
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Viertes Smart-Meter-Gateway zertifiziert
Darüber hinaus wurde nun auch ein viertes Smart-Meter-Gateway zertifiziert. Das BSI berichtet, dass das Smart-Meter-Gateway (SMGw) Siconia® SMARTY IQ von Sagemcom Dr. Neuhaus nach Common Criteria und nach Technischer Richtlinie TR-03109-1 zertifiziert wurde. Damit sind nun mit Geräten von PPC, EMH sowie Theben insgesamt vier SMGw zertifiziert. Erwartet wird auch, dass das SMGW der Firma EFR in Kürze auf den Markt kommt – der Zertifizierungsprozess beim BSI läuft derzeit.
CLS-Management: Schalten und Steuern
Neben dem GNDEW ist in der Branche weitere Dynamik rund um den Smart-Meter-Rollout zu beobachten. Denn die Ausgestaltung des §14a EnWG steht kurz bevor, genauso wie die Einführung des Universalbestellprozesses mit großen Anpassungen in den Marktkommunikationsprozessen zum 1. Oktober 2023.
Da ab dem 1. Januar 2024 Anlagen über ein iMSys steuerbar sein sollen, sind Vorbereitungen in allen Häusern in vollem Gange. Des Weiteren haben Netzbetreiber und Messstellenbetreiber bis Anfang 2025 die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass steuerbare Verbraucher und Einspeiser auch tatsächlich geschaltet und gesteuert werden können.
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Anfang Juni hat die HG gemeinsam mit Aecoute° in einem Webinar über die wichtigsten Punkte des GNDEW berichtet und dabei für Sie herausgearbeitet, welche konkreten Konsequenzen das Gesetz für die Branche hat – hier können Sie das Webinar noch einmal anschauen.
Beitrag aktualisiert am 13. Juni 2023
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Beitragsserie: Power-BI-Anwendungsfälle
Business Intelligence in der Energiewirtschaft
Monatliche Beitragsserie zu PowerBI
Ab Mai startet unsere monatliche Beitragsserie über Power-BI-Anwendungsfälle im Energiesektor. In dieser Serie möchten wir Ihnen zeigen, wie mit Power BI die Berichterstattung automatisiert werden kann und dadurch datengestützte Entscheidungen in Echtzeit ermöglicht werden.
Im ersten Beitrag dieser Serie dreht sich alles um das Prozesscontrolling für Netzbetreiber: Post bei LinkedIn. Erfahren Sie, wie Power BI dabei helfen kann, Herausforderungen in diesem Bereich zu meistern und Abläufe effizient zu gestalten.
Mehr Informationen zu unserer Expertise im Bereich Power BI und Business Intelligence finden Sie auch auf unserer Website: Business Intelligence mit Power BI – HORIZONTE-Group
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