Studienvorstellung der Technischen Studie Metering gMSB der HORIZONTE-Group

Die neue Technische Studie Metering gMSB der HORIZONTE-Group untersucht aktuelle Hürden der grundzuständigen Messstellenbetreiber. Die zentralen Ergebnisse der Studie wurden am 11. Juni 2024 in Berlin vor Vertreter*innen der Energiebranche, Politik und Presse vorgestellt.


Mehr als 40 Einzelinterviews von Expert*innen aus über 30 Stadtwerken unterschiedlichster Größe sowie das gesammelte Expertenwissen der HORIZONTE-Group bilden die Basis der Technischen Studie Metering gMSB, welche die aktuellen Hürden der grundzuständigen Messstellenbetreiber untersucht. Nach einem halben Jahr intensiver Arbeit haben wir die Ergebnisse unserer unabhängigen Untersuchung am 11. Juni in Berlin im Rahmen einer Studienvorstellung vor unseren Studienpartner*innen sowie Vertreter*innen aus Politik, Verbänden und Presse präsentiert.

Unter der Moderation von Saskia Naumann boten prägnante Vorträge vielfältige Einblicke in die regulatorischen, strategischen und operativen Herausforderungen der grundzuständigen Messstellenbetreiber (gMSB). Jochen Buchloh (Senior Partner, HORIZONTE-Group) spannte zunächst den Rahmen von den Zielen und Anforderungen der Energiewende bis hin zum Einbau des Smart Meter Gateways im Feld. Dr. Malte Sunderkötter (Geschäftsführer, E.ON Grid Solutions) zeichnete in seiner Keynote ein Bild von den Chancen und Hürden der Digitalisierung des Messwesens und was dies für die größten grundzuständigen Messstellenbetreiber Deutschlands in der Praxis bedeutet. Konkrete Einblicke in die Ergebnisse der Studie lieferte anschließend Dr. Tobias Linnenberg (Manager, HORIZONTE-Group):

„Die gMSB stehen nach Veröffentlichung des GNDEW vor fünf zentralen Herausforderungen. Diese sind vor allem durch die wachsende Komplexität aufgrund der Überregulierung kritisch. Und: Wir haben die Sorge, dass die Energiewende scheitern kann, wenn diese Herausforderungen des Messstellenbetriebs nicht bald gelöst werden.“

 

Die 5 Herausforderungen der gMSB

Gesetzgebung und Regulierung: Die hohe Änderungsgeschwindigkeit von Gesetzen und Vorschriften belastet die Branche und erschwert eine ressourceneffiziente Planung und Umsetzung. Die Komplexität und Vielfalt der gesetzlichen Anforderungen führen zu unterschiedlichen Interpretationen und verzögern notwendige Investitionen.

Ressourcenverfügbarkeit: Der Mangel an qualifiziertem Personal und Material beeinträchtigt die Umsetzung von Rollout-Projekten. Insbesondere bei der Montage und der operativen Prozessumsetzung im Backoffice bestehen erhebliche Engpässe. Lieferkettenstörungen und Materialknappheit verschärfen die Situation zusätzlich.

Technische Rahmenbedingungen: Die Vielzahl an Technologien und Softwaresystemen erhöht den Pflege- und Betriebsaufwand. Fehlende Interoperabilität der Systeme und unzureichende Mobilfunk-Netzabdeckung behindern den Massenprozess des Smart Meter-Rollouts. Technische Herausforderungen wie die Anbindung mehrerer Zähler an ein Smart Meter Gateway (SMGw) sind noch nicht vollständig gelöst.

Teilwettbewerblicher Markt: gMSB müssen alle Messstellen im Rahmen der Preisobergrenzen diskriminierungsfrei ausstatten, während wettbewerbliche Messstellenbetreiber (wMSB) selektiv agieren können. Dies führt zu unfairen Wettbewerbsbedingungen und verhindert einen sich frei entfaltenden Markt.

Komplexität: Die hohe Komplexität des Geschäftsmodells der gMSB erfordert umfangreiche Prozess- und Technikkenntnisse. Ab 2025 müssen gMSB auf Kundenwunsch intelligente Messsysteme installieren, was die Effizienz des Rollouts erheblich beeinträchtigen könnte. Der Umbau der IT-Landschaft aufgrund neuer gesetzlicher Anforderungen erhöht die technische Komplexität weiter.

 

Wie sieht die Zukunft aus?

In einer lebhaften Diskussion tauschten sich Teilnehmende sowie Referierende anschließend zur schwierigen Situation des Messwesens und möglichen Auswegen aus der komplexen Gemengelage aus. Dabei waren sie sich darin einig, dass für einen erfolgreichen Rollout der intelligenten Messsysteme in Deutschland noch Hürden zu nehmen sind. Jochen Buchloh fasste zusammen:

„Nur durch gemeinsame Anstrengungen können die identifizierten Herausforderungen überwunden und der Smart Meter-Rollout zügig und effizient umgesetzt werden.“

Die HORIZONTE-Group ist in diesem Zusammenhang mit Vertreter*innen der Ministerien, Verbände und Unternehmen weiterhin in einem intensiven Austausch.

 

Sprechen Sie uns gerne an:

Gerne stellen wir die Studieninhalte auch in einem kurzen Vortrags- oder Workshopformat vor. Ihr Kontakt: Dr. Tobias Linnenberg | E-Mail: smart-metering-studie@horizonte.group

Eine kostenfreie Zusammenfassung der Studie kann per formloser E-Mail hier angefragt werden:

 

   

    

    

 

Autor: Dr. Tobias Linnenberg

 


Beschluss BK6-22-024 zur Umsetzung eines beschleunigten, werktäglichen Lieferantenwechsels innerhalb von 24 Stunden

Der 24-Stunden Lieferantenwechsel markiert eine tiefgreifende Veränderung in der Energiewirtschaft, die durch das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende initiiert wurde. Ziel dieses Prozesses ist es, den Wechsel des Energieversorgers für Verbraucher erheblich zu vereinfachen und zu beschleunigen.


Festlegung für einen beschleunigten werktäglichen Lieferantenwechsel
Durch die Reduktion administrativer Hürden und die Optimierung der Marktprozesse soll der Wettbewerb im Energiemarkt gestärkt und für den Endverbraucher attraktiver gestaltet werden. Diese Entwicklung bringt grundlegende Veränderungen mit sich und verlangt umfassende Anpassungen sowohl auf technischer als auch auf organisatorischer Ebene, welche bis zum Stichtag am 1. April 2025 vollständig umgesetzt sein müssen.

 

Europäische und nationale gesetzliche Grundlagen
Die Richtlinie (EU) 2019/944 über gemeinsame Vorschriften für den Elektrizitätsbinnenmarkt bildet die rechtliche Grundlage auf europäischer Ebene für den 24-Stunden Lieferantenwechsel. Diese Richtlinie strebt an, einen wettbewerbsfähigen, verbraucherfreundlichen und effizienten Elektrizitätsmarkt innerhalb der EU zu etablieren und verpflichtet die Mitgliedstaaten, sicherzustellen, dass Verbraucher das Recht haben, ihren Energieversorger schnell und ohne zusätzliche Kosten zu wechseln.

In Deutschland wurde die EU-Richtlinie durch Anpassungen im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) umgesetzt. §20a Absatz 2 EnWG konkretisiert die Anforderungen der EU-Richtlinie und verlangt von Netzbetreibern und Lieferanten die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um einen Lieferantenwechsel innerhalb von 24 Stunden zu ermöglichen.

Der Beschluss BK6-22-024 der Bundesnetzagentur operationalisiert die gesetzlichen Vorgaben des EnWG durch detaillierte technische und organisatorische Spezifikationen. Diese Spezifikationen umfassen Anweisungen und technische Vorgaben zur Implementierung des 24-Stunden Lieferantenwechsels und ermöglichen der Bundesnetzagentur, die Einhaltung dieser Vorschriften zu überwachen und durchzusetzen.

 

Änderungen in den Marktprozessen und Dokumenten
Der Beschluss BK6-22-024 der Bundesnetzagentur bringt erhebliche Änderungen in den Dokumenten GPKE, MPES und WiM mit sich. Die bisherigen Marktprozesse für den Energielieferantenwechsel Strom (MPES) werden vollständig aufgehoben und deren Inhalte in die GPKE (Geschäftsprozesse zur Kundenbelieferung mit Elektrizität) überführt. Aufgrund des erweiterten Umfangs wird die GPKE zukünftig in vier Teile gegliedert:

  • GPKE-Teil 1 – Einführende Prozessbeschreibung
  • GPKE-Teil 2 – Fokus Zuordnungsprozesse
  • GPKE-Teil 3 – Fokus Konfigurationen und Steuerbefehle
  • GPKE-Teil 4 – Fokus Stammdatenprozesse

Neben der neuen Strukturierung erfahren die einzelnen Prozesse eine signifikante Anpassung und Vereinfachung.

  • Abschaffung des Netzbetreibers als Stammdatenverteiler: Die Verteilung der Stammdaten erfolgt nun direkt durch den jeweiligen Lieferanten oder Messstellenbetreiber (MSB), je nach Art der Stammdaten.
  • Abschaffung der asynchronen Bilanzierung: Zukünftig wird ausschließlich eine synchrone Bilanzierung durchgeführt.
  • Abschaffung rückwirkender Ein- und Auszüge: An- und Abmeldungen sind nur noch für die Zukunft möglich.
  • Abschaffung der Stammdatenübermittlung in der Anmeldebestätigung: Die Übermittlung der Stammdaten erfolgt nun nachgelagert in mehreren Use Cases.
  • Abschaffung von Anmeldungen/ Kündigungen ohne MaLo-ID: Es wird ein MaLo-Identifikationsprozess eingeführt, der die Nutzung einer API hierfür vorsieht.
  • Verkürzung der Fristen im Zuordnungsprozess: Die Fristen wurden auf Stunden verkürzt.

Auch die Wechselprozesse im Messwesen (WiM) erhalten eine Überarbeitung und Aufteilung in zwei Teile:

  • WiM-Teil 1 – Fokus Basis-Prozesse
  • WiM-Teil 2 – Fokus Übermittlung von Werten

Im Bereich der Basis-Prozesse wurden beispielsweise die Verfahren zur Installation, Registrierung und Abmeldung von Messstellen standardisiert und beschleunigt. Ein Beispiel hierfür ist die Einführung eines automatisierten Registrierungsprozesses, der die Meldung einer neuen Messstelle in Echtzeit an alle beteiligten Marktpartner übermittelt. Bei den Prozessen zur Übermittlung von Werten wurden die Prozesse zur Erfassung, Übermittlung und Validierung von Messdaten umfassend reformiert. Die Echtzeit-Übermittlung von Zählerständen ermöglicht eine sofortige und präzise Abrechnung. Automatisierte Schnittstellen beschleunigen die Datenverarbeitung und minimieren Fehlerquellen.

Auswirkungen auf Marktrollen
Die prozessualen Anpassungen führen zu weitreichenden Veränderungen in sämtlichen Marktrollen der Energiewirtschaft.

Messstellenbetreiber
Die Rolle des MSB wird durch den 24-Stunden Lieferantenwechsel erheblich verändert und rückt noch stärker in den Fokus. Es bedarf sowohl einer funktionalen Anpassung der IT-Infrastruktur, als auch prozessualen Veränderungen, um die Echtzeit-Übermittlung von Zählerständen zu ermöglichen. Darüber hinaus bildet eine flächendeckende Einführung intelligenter Messtechnik die Basis für eine sofortige und präzise Datenübertragung.

Netzbetreiber
Netzbetreiber stehen vor der Herausforderung, ihre Kommunikationsprotokolle und Datenverarbeitungssysteme zu ertüchtigen, um die neuen Anforderungen an die Datenübermittlung zu erfüllen. Die Echtzeit-Verarbeitung von Wechselanträgen und Zählerständen macht einen höheren Grad an Automatisierung zwingend erforderlich. Netzbetreiber müssen zudem sicherstellen, dass sie in der Lage sind, die neuen Prozesse in ihren täglichen Betrieb zu integrieren, ohne die Netzstabilität zu gefährden.

Lieferanten
Lieferanten müssen zukünftig in der Lage sein, Wechselanträge in Echtzeit zu verarbeiten und die notwendige Kommunikation mit den Netzbetreibern und MSB effizient zu gestalten. Dies erfordert vor allem die Implementierung von automatisierten Workflow-Management-Systemen. Ein Beispiel hierfür ist die automatisierte Erstellung und Versendung von Schlussrechnungen direkt nach dem Lieferantenwechsel.

 

Herausforderungen für Stadtwerke
Die Umsetzung der Anforderungen zum 24-Stunden Lieferantenwechsel bedeutet für Marktteilnehmer eine erhebliche Herausforderung in technischer, prozessualer, aber auch organisatorischer Sicht. Die notwendigen Anpassungen der bestehenden IT- und Prozess-Architekturen sind mit einem erheblichen koordinativen und operativen Aufwand verbunden. Bei der Umsetzung muss ein besonderes Augenmerk auf die Sicherstellung der Interoperabilität der verschiedenen Backend-Systeme gelegt werden. Dies beinhaltet die Entwicklung und Implementierung neuer Schnittstellen und Kommunikationsprotokolle, die Automatisierung und Standardisierung von Prozessen, um Echtzeit-Datenverarbeitung und -übermittlung zu ermöglichen sowie eine umfangreiche Testphase. Darüber hinaus ist ein qualitatives Datenmanagement mit fortschrittlichen Datenanalyse- und Datenpflegeprozessen eine Grundvoraussetzung, um die benötigte hohe Datenqualität zu gewährleisten. Nur so können zeitaufwendige Prozessfehler und Verzögerungen vermieden werden.

Diese Anforderung treffen Marktteilnehmer in einer Phase, in der sie unter anderem mit dem Hochlauf der Einspeiseanlagen, dem verstärkten Ausbau und der Integration intelligenter Messtechnik in Kombination mit der Umsetzung des CLS-Managements sowie der Ablösung von SAP IS-U ohnehin mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert sind. In Summe ergeben sich komplexe Anforderungen an die Evaluierung von Abhängigkeiten zwischen den Projekten sowie einer umfassenden übergeordneten Projektsteuerung zur Sicherstellung eines abgestimmten Vorgehens und einer effizienten und koordinierten Nutzung von Ressourcen. Dazu gehört insbesondere die zeitliche Priorisierung von Tätigkeiten, die fachliche Entwicklung der Projektinhalte sowie ein qualitatives Testmanagement unter Sicherstellung einer hohen Datenqualität.

Als spezialisiertes Beratungsunternehmen in der Energiewirtschaft besitzt die HORIZONTE-Group tiefgehendes Fachwissen und umfangreiche Expertise, um Sie kompetent bei der Umsetzung der erforderlichen Anpassungen für den 24-Stunden Lieferantenwechsel zu unterstützen. Dabei können wir auf unser bewährtes Vorgehensmodell  aus sieben Schritten zurückgreifen – von der Sichtung der Anforderungen bis zur Inbetriebnahme.

Weitere Einblicke zur Umsetzung des 24-Stunden Lieferantenwechsels sowie zu unserem Vorgehensmodell erhalten Sie in unserem zugehörigen Webinar – den konkreten Termin werden wir zeitnah bekannt geben.

Wenn Sie mehr über die Umsetzung des 24-Stunden Lieferantenwechsels erfahren möchten – sprechen Sie uns gerne an!

 

Autor: Philip Mühlberger

 


HG-Webinar Nachklapp: Praxisguide CSRD – Nachhaltigkeitsstrategie

Am 13. Juni 2024 fand unser HG-Webinar "Praxisguide CSRD – Nachhaltigkeitsstrategie" statt, welches wir gemeinsam mit unserem Beratungshaus sowie der HORIZONTE-Group Technik (HGT) durchgeführt haben.


Das Zusammenspiel dieser beiden HG-Töchter ermöglicht uns die Möglichkeit, eine einzigartige Kombination aus strategischer Nachhaltigkeitsberatung und praktischer Umsetzung anzubieten.

Im Webinar haben wir einen kompakten Überblick über die jüngsten Meilensteine gegeben: die Veröffentlichung der finalen Fassung der EFRAG-Implementierungshilfen, die Feldstudie des DSRC zur Praxistauglichkeit der VSME-Berichtsstandards und die Verschiebung der sektorspezifischen Berichtsstandards. Lediglich das deutsche Umsetzungsgesetz zur CSRD lässt noch auf sich warten.

Ein Schwerpunkt unseres Webinars lag auf dem zentralen Punkt des ESRS E1 – der Erfassung von Treibhausgas-Emissionen nach Scope 1 bis 3. Dabei ging es sowohl um methodische Fragen der THG-Bilanzierung als auch um die Integration der Ergebnisse in die Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Die rege Teilnahme und die positiven Rückmeldungen haben gezeigt, wie groß der Informations- und Austauschbedarf zu diesen komplexen Themen ist. Wir freuen uns, mit unserem Webinar einen wertvollen Beitrag geleistet zu haben, um mehr Klarheit und Orientierung im Dschungel der europäischen Nachhaltigkeitsregulatorik zu schaffen.

Für alle, die nicht dabei sein konnten, stellen wir die Webinar-Unterlagen selbstverständlich gerne auf Anfrage zur Verfügung. Senden Sie uns dazu einfach eine formlose E-Mail an: webinare@horizonte.group

Sprechen Sie uns auch bei weiteren Fragen oder Anmerkungen gerne jederzeit an!

Wir freuen uns darauf, Sie auch bei den nächsten Schritten auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Nachhaltigkeitsstrategie zu begleiten.

 

 

Autoren: Sven Ulrich & Jano Jäger

 


Die HG-interne Wesentlichkeitsanalyse

Wasser predigen und Wein trinken? Nicht mit uns!


Nachhaltigkeit ist für uns nicht nur ein Schlagwort, sondern gelebte Realität. Wir wollen als HORIZONTE-Group unseren Beitrag für Umwelt und Gesellschaft leisten. Dafür ist es wichtig, dass wir uns genau ansehen, in welchen Bereichen wir den größten Hebel haben, um positive Veränderungen zu bewirken. Genau hier setzt die Wesentlichkeitsanalyse im Sinne der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) an, zu der die HG aus der hauseigenen Business Unit „ESG & Plattformstrategien“ eine dreiköpfige Projektgruppe gegründet hat.

Im Rahmen des diesjährigen HG-Halbjahrestreffens (HG-NetWalk) fand hierzu ein umfangreicher Workshop mit sämtlichen HG‘lern statt, um die Analyse des Geschäftsmodells, die unter anderem Teil der Wesentlichkeitsanalyse ist, vollumfänglich abzubilden. In intensiven Diskussionen haben wir gemeinsam erarbeitet, welche Nachhaltigkeitsthemen für die HORIZONTE-Group von besonderer Relevanz sind. Dabei ging es sowohl um ökologische Aspekte wie Ressourcenschonung und Klimaschutz, als auch um soziale Themen wie Mitarbeiterförderung, Diversität und gesellschaftliches Engagement.

Die Ergebnisse des Workshops fließen nun in die weitere Analyse ein. Unser Ziel ist es, einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz zu entwickeln, der alle Unternehmensbereiche umfasst – von unseren internen Prozessen und Strukturen bis hin zu den Lösungen, die wir unseren Kunden anbieten.

Wir wollen Nachhaltigkeit fest in unserer Unternehmens-DNA verankern.

 

Autoren: Sven Ulrich & Jano Jäger

 


Akteursbeteiligung im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung in Eschborn

Im Rathaus der Stadt Eschborn konnte am 5. Juni 2024 der Grundstein zur Bürgereinbindung in die kommunale Wärmeplanung gelegt werden.  


Die erfolgreiche Veranstaltung, an der neben der HORIZONTE-Group GmbH auch die Stadt Eschborn als planungsverantwortliche Stelle sowie die Syna GmbH als Projektsponsor beteiligt waren, gliederte sich in zwei Hauptblöcke:

Bestands- & Potenzialanalyse
Zu Beginn stellte die Stadt Eschborn zunächst aktuelle Wärmeprojekte der Stadt vor. Daran anknüpfend zeigte die Syna GmbH auf, wie die kommunale Wärmeplanung als Planungsinstrument der Wärmewende genutzt werden kann. Die HORIZONTE-Group gab abschließend einen Überblick über die Zwischenergebnisse der kommunalen Wärmeplanung. Nach Abschluss von Bestands- und Potenzialanalyse konnten folgende Ergebnisse kommuniziert werden:

  • Bestandsanalyse: Der Gesamtwärmebedarf Eschborns in Höhe von etwa 264 GWh/a wird heute zum Großteil über Erdgas gedeckt. Die hohe Wärmebedarfsdichte, vor allem im Süden Eschborns, lässt auf eine Wärmenetzeignung schließen. Heute existieren in Eschborn noch keine Fernwärmenetze.
  • Potenzialanalyse: Die Abwärme aus Rechenzentren auf Eschborner Stadtgebiet und im benachbarten Frankfurt-Sossenheim stellen einen möglichen Grundpfeiler der klimaneutralen Wärme dar. Abwärme aus dem Kanalnetz bildet eine zweite mögliche Quelle für eine erneuerbare Wärmeversorgung. Der Gesamtwärmebedarf in Eschborn könnte sich durch Sanierung und klimatische Veränderung bis 2045 um mehr als 30 % reduzieren.

Aktive Einbindung der Bürgerinnen und Bürger
Im zweiten Teil der Veranstaltung ging es um die aktive Einbindung der Bürgerinnen und Bürger Eschborns. Neben der Beantwortung zahlreicher Fragen durften diese an vier verschiedenen Thementischen Impulse einbringen und die Wärmewende aktiv mitgestalten. Eine besondere Präsenz hatten dabei die bekannten Themen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), Fördermaßnahmen und die zukünftigen Möglichkeiten zur klimaneutralen Wärmeversorgung in einzelnen Gebäuden. Die Bürger*innen durften zudem Wünsche und Anregungen zur Gestaltung des bereits etablierten Informations- und Förderangebots der Stadt Eschborn geben.

Unser herzliches Dankeschön geht an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die durch ihre Impulse und ihr Engagement diese Veranstaltung so bereichernd gestaltet haben.

Nächste Schritte
In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Eschborn und der Syna GmbH werden im nächsten Schritt potenzielle Teilgebiete definiert, in denen Fernwärme als Hauptwärmequelle oder dezentrale Wärmequellen, wie beispielsweise Wärmepumpen, genutzt werden könnten. Eine Versorgung über grüne Gase ist zum heutigen Stand nicht geplant.

Als HORIZONTE-Group freuen wir uns, Teil des kommunalen Planungsprozesses zu sein und die große Aufgabe der Wärmewende zusammen mit der Stadt Eschborn und der Syna GmbH anzugehen.

Für weitere Informationen und Fragen stehen Ihnen unsere HG-Experten Oliver Kisignácz und Julian Hackert gerne zur Verfügung:

 

 

 

Autor: Julian Hackert 

 


Verabschiedung des Wasserstoffbeschleunigungsgesetzes: Ein weiterer Schritt in die Zukunft der Energiewende

Am 29. Mai 2024 hat das Bundeskabinett das wegweisende Wasserstoffbeschleunigungsgesetz verabschiedet, das als Meilenstein für die Energiewende und den Klimaschutz in Deutschland gilt. Mit diesem Gesetz wird der Einsatz von grünem Wasserstoff erheblich vorangetrieben und die Rahmenbedingungen für seine Produktion und Nutzung deutlich verbessert.


Wir haben das Wichtigste für Sie zusammengefasst:

Hauptziele und Maßnahmen des Gesetzes

Durch vereinfachte, digitalisierte und schnellere Verfahren soll der Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur gefördert werden. Die Planung, Genehmigung und Vergabe werden effizienter gestaltet und regulatorische Hürden sollen abgebaut werden. Dies umfasst nicht nur die Produktion von grünem Wasserstoff, sondern auch den Ausbau von Wasserstoffpipelines, Importterminals für Wasserstoff und Wasserstoffderivate, Stromleitungen für Elektrolyseure und weitere notwendige Infrastrukturen.

Das neue Gesetz nimmt den Ansatz, dass Wasserstoffprojekte im überragenden öffentlichen Interesse liegen, was in schlanken Kriterien festgesetzt wird.

Anpassungen und Beschleunigungen

Um die Genehmigungsprozesse zu beschleunigen, werden Umwelt- und Beschaffungsvorschriften teilweise außer Kraft gesetzt. Neue Höchstfristen werden eingeführt und bestehende Fristen verkürzt, um behördliche Entscheidungsprozesse zu beschleunigen. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass Projekte schneller umgesetzt und Infrastrukturen zügiger aufgebaut werden können. Zusätzlich sollen in weiteren Novellen Genehmigungsverfahren für Elektrolyseure verschlankt werden und bei kleinen Elektrolyseuren (bis 5 MW) sogar in Gänze wegfallen.

Einordnung und Ausblick

Deutschland hat sich im Rahmen seiner Energiewende ambitionierte Ziele gesetzt. Der Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien ist ein zentraler Bestandteil dieser Strategie. Wasserstoff spielt hierbei eine Schlüsselrolle, da er nicht nur als Energiespeicher dient, sondern auch in der Industrie, im Verkehr und im Gebäudesektor vielseitig einsetzbar ist.

Die Einführung des Wasserstoffbeschleunigungsgesetzes erfolgt vor dem Hintergrund einer steigenden Nachfrage nach sauberer Energie und einer globalen Bewegung hin zu nachhaltigen Lösungen.

Jetzt mit der förderfähigen Machbarkeitsanalyse beginnen

Die HORIZONTE-Group begleitet Energieversorgungsunternehmen, Netzbetreiber, Stadtwerke und Kommunen bei verschiedensten Themen rund um das Thema Wasserstoff (-infrastruktur). Wir begleiten bei Ausschreibungen von Wasserstoffkomponenten bspw. zur Errichtung eines Energieparks, führen Strategieworkshops zur Zukunft des Gasnetzes durch oder unterstützen im Projektmanagement in Wasserstoffprojekten. Sprechen Sie uns gerne an.

Quelle: BMWK

Autor: Carlo Weckelmann

 


Pressemitteilung: Neue Technische Studie Metering gMSB der HORIZONTE-Group

Komplexität und Überregulierung beim Smart Metering erschweren Energiewende.


[Gelsenkirchen] Die Tücke steckt oftmals im Detail: Während der allgemeine Fokus für die erfolgreiche Energiewende auf der Ressourceneinsparung und Dekarbonisierung liegt, könnten sich auch die intelligenten Messsysteme der Sparte Strom, sogenannte Smart Meter, als Bottleneck für die bis 2045 angestrebte Klimaneutralität erweisen. Das Beratungsunternehmen HORIZONTE-Group veröffentlichte jetzt eine technische Studie, die sich mit den Herausforderungen für die Betreiber der Smart Meter beschäftigt. Die These der Energieexperten: Die Energiewende kann scheitern, wenn die Herausforderungen des Messstellenbetriebs nicht gelöst werden.

Der zügige und erfolgreiche Aufbau der Smart Metering-Infrastruktur ist ein Grundpfeiler der Energiewende. Mit Smart Metern werden Energieflüsse im Netz sicht- und steuerbar. Deshalb unterstützen sie dabei, Strom aus erneuerbaren Energiequellen optimal zu nutzen. In Deutschland wurde die Verantwortung für den damit einhergehenden Smart Meter-Rollout an die grundzuständigen Messstellenbetreiber (gMSB) übertragen – das sind in der Regel die Energieversorgungsunternehmen. Diese müssen sich mit zahlreichen Gesetzen und einer verschachtelten Regulatorik im Messwesen, wie dem in 2023 erlassenen „Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende (GNDEW)“, auseinandersetzen.

„Die komplexe und unübersichtliche Gesetzgebung war für uns ein Auslöser, um die `Technische Studie Metering gMSB` zu erstellen“, berichtet Jochen Buchloh, Senior Partner der HORIZONTE-Group. „Ziel der Studie ist, das Anforderungsprofil für Messstellenbetreiber ganzheitlich zu skizzieren und auf dieser Basis im Dialog mit den Beteiligten zu neuen Lösungen und Handlungsstrategien zu kommen.“

Basis der Studie sind zum einen die Beratungserfahrungen der HORZONTE-Group – das Unternehmen begleitete in den letzten Jahren eine größere Zahl von gMSB beim Start in den Smart Meter Rollout. Zum anderen führten die HORIZONTE-Berater in der Zeit von Dezember 2023 bis März 2024 eine Vielzahl von Experteninterviews durch und brachten überdies ihren unabhängigen Blick auf das Marktgeschehen in die Studie mit ein. In einer Abschlussveranstaltung in Berlin wurden jetzt die Ergebnisse vor Fachpublikum präsentiert und diskutiert.

 

Messstellenbetreiber müssen kritische Hausforderungen meistern

„Die gMSB stehen nach Veröffentlichung des GNDEW vor fünf zentralen Herausforderungen,“ präzisiert Tobias Linnenberg, Manager bei der HORIZONTE-Group und Leiter der Studie. „Diese sind vor allem durch die wachsende Komplexität aufgrund der Überregulierung kritisch. Und: Wir haben die Sorge, dass die Energiewende scheitern kann, wenn diese Herausforderungen des Messstellenbetriebs nicht bald gelöst werden.“

Als wesentliche Herausforderungen identifiziert die HORIZONTE-Studie folgende Aspekte:

Gesetzgebung und Regulierung: Die hohe Änderungsgeschwindigkeit von Gesetzen und Vorschriften belastet die Branche und erschwert eine ressourceneffiziente Planung und Umsetzung. Die Komplexität und Vielfalt der gesetzlichen Anforderungen führen zu unterschiedlichen Interpretationen und verzögern notwendige Investitionen.

Ressourcenverfügbarkeit: Der Mangel an qualifiziertem Personal und Material beeinträchtigt die Umsetzung von Rollout-Projekten. Insbesondere bei der Montage und der operativen Prozessumsetzung im Back-Office bestehen erhebliche Engpässe. Lieferkettenstörungen und Materialknappheit verschärfen die Situation zusätzlich.

Technische Rahmenbedingungen: Die Vielzahl an Technologien und Softwaresystemen erhöht den Pflege- und Betriebsaufwand. Fehlende Interoperabilität der Systeme und unzureichende Mobilfunk-Netzabdeckung behindern den Massenprozess des Smart Meter-Rollouts. Technische Herausforderungen wie die Anbindung mehrerer Zähler an ein Smart Meter Gateway (SMGw) sind noch nicht vollständig gelöst.

Teilwettbewerblicher Markt: gMSB müssen alle Messstellen im Rahmen der Preisobergrenzen diskriminierungsfrei ausstatten, während wettbewerbliche Messstellenbetreiber (wMSB) selektiv agieren können. Dies führt zu unfairen Wettbewerbsbedingungen und verhindert einen sich frei entfaltenden Markt.

Komplexität: Die hohe Komplexität des Geschäftsmodells der gMSB erfordert umfangreiche Prozess- und Technikkenntnisse. Ab 2025 müssen gMSB auf Kundenwunsch intelligente Messsysteme installieren, was die Effizienz des Rollouts erheblich beeinträchtigen könnte. Der Umbau der IT-Landschaft aufgrund neuer gesetzlicher Anforderungen erhöht die technische Komplexität weiter.

 

Blick in die Zukunft: Lösungen sind möglich

Um in diesen Spannungsfeldern die Energiewende erfolgreich mitzugestalten, ist eine abgestimmte Zusammenarbeit aller Akteure sowie eine flexible Anpassung an die gesetzlichen und technischen Anforderungen notwendig. „Nur durch gemeinsame Anstrengungen können die identifizierten Herausforderungen überwunden und der Smart Meter-Rollout zügig und effizient umgesetzt werden“, fasst Jochen Buchloh zusammen. In diesem Sinne wurden bei der Abschlussveranstaltung in Berlin im Rahmen einer Diskussion auch erste Lösungsvorschläge vorgestellt, die sich sowohl an politische Entscheidungsträger als auch an Marktteilnehmer und gMSB richten. Diese werden jetzt aufgearbeitet und in Kürze von der HORIZONTE-Goup präsentiert.

 

Die Zusammenfassung der „Technischen Studie Metering gMSB“ kann per formloser E-Mail an metering-studie@HORIZONTE.group angefragt werden.

Weitere Informationen gibt Dr. Tobias Linnenberg, HORIZONTE-Group (Mobil +49 160 9309 2431, Mail metering-studie@HORIZONTE.group).

 

Hintergrundinformationen:

Die HORIZONTE-Group GmbH mit Sitz in Gelsenkirchen ist ein Beratungsunternehmen im Bereich der Energiewirtschaft für Unternehmen in Deutschland. Sie ist ein Tochterunternehmen der HORIZONTE-Group AG mit Sitz in Luzern. Von dort aus bedient die Gruppe die gesamte DACH-Region mit Services für den Energiesektor. Das Unternehmen verfügt über eine große Markterfahrung und ist in der Energiewirtschaft breit vernetzt. Neben ihrem Schwerpunkt in der Beratung ist die Unternehmensgruppe in der Zählermontage, der Planung und Installation von technischen Energieerzeugungs- und Verbrauchsanlagen sowie im Bereich des Business Process Outsourcings aktiv.

Gelsenkirchen im Juni 2024

 

HORIZONTE-Group GmbH                HORIZONTE-Group AG
Leithestrasse 39                                      Habsburgerstrasse 22
D-45886 Gelsenkirchen                       CH-6003 Luzern (Luzern)
Telefon +49 209 9570 7566                 +41 4151 13710
Fax +49 209 9570 7567                        +41 4151 13711
www.HORIZONTE-Group.com


Einladung zur Abschlussveranstaltung der Technischen Studie Metering gMSB

Auf der Basis von mehr als 40 Experteninterviews und wertvollen Beiträgen großer deutscher grundzuständiger Messstellenbetreiber (gMSB) hat die HORIZONTE-Group in den letzten Monaten die Technische Studie Metering gMSB erstellt.


Hiermit laden wir Sie herzlich zu unserer Abschlussveranstaltung am 11. Juni 2024 in Berlin ein.

Im Rahmen dieser Veranstaltung werden wir gemeinsam mit Dr. Malte Sunderkötter (Geschäftsführer, E.ON Grid Solutions GmbH) den Messstellenbetrieb für gMSB aus technischer Sicht analysieren und die aktuellen Problemstellungen herausarbeiten. Außerdem wollen wir einen Ausblick wagen und die wichtigsten Handlungsfelder der Unternehmen erörtern.

Abgerundet wird der Abend mit inspirierenden Gesprächen über eine der wichtigsten Entwicklungen der Energiewirtschaft bei Fingerfood und Getränken sowie einem wunderbaren Blick über den Humboldthafen.

Wann:  11.Juni 2024 | Einlass: ab 15:30 Uhr | Beginn: 16:30 Uhr

Wo:  Design Offices Berlin Humboldthafen | Alexanderufer 3-7, 10117 Berlin

Seien Sie Teil dieser spannenden Veranstaltung und erhalten Sie wichtige Impulse für die weitere Ausrichtung der Energiebranche.

 

Haben wir Ihr Interesse geweckt?

Dann sprechen Sie uns gerne an – per E-Mail an info-HGD@horizonte.group

Die Teilnahme ist für eine begrenzte Anzahl von Mitarbeitenden der teilnehmenden Unternehmen kostenfrei. Hat Ihr Unternehmen nicht an der Studie teilgenommen? Da die Anzahl an Plätzen limitiert ist, reservieren wir Ihnen gerne unverbindlich einen Platz gegen einen Unkostenbeitrag und informieren Sie schnellstmöglich über die Möglichkeit Ihrer Teilnahme.

 

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und den gemeinsamen Austausch mit Ihnen!

 

 

 


Technische Studie Metering der HORIZONTE-Group

Die neue Metering-Studie der HORIZONTE-Group analysiert die Haupt-Aufwandstreiber der grundzuständigen Messstellenbetreiber.


Die Metering-Studie ist eine unabhängige Untersuchung, welche von einem breiten Verbund an grundzuständigen Messstellenbetreibern (gMSB) durch ihr spezifisches Expertenwissen unterstützt wird. Detaillierte Recherchen und ausführliche Interviews in Kombination mit dem umfassenden Fachwissen der gesamten HORIZONTE-Group führen zu spannenden Einblicken, um relevante Faktoren zu identifizieren und entsprechend zu dokumentieren.

Mit klarem Fokus soll der Einzelaspekt des Smart Metering und die damit verbundene Technologie rund um das intelligente Messsystem dargestellt werden.

 

Ziele der Studie

Basierend auf den Grundlagen des Messstellenbetriebsgesetzes (MsbG) ist eine zunehmende Komplexität des Messstellenbetriebs zu beobachten. Gepaart mit der hohen regulatorischen Änderungsgeschwindigkeit der letzten Jahre ergeben sich für gMSB hieraus enorme Herausforderungen. Zudem spielen der aktuelle Fachkräftemangel und die bestehenden technischen Hürden eine zunehmende Rolle. Abgerundet werden die Untersuchungserkenntnisse durch Einblicke in den „teilwettbewerblichen“ Markt, welcher die verzerrte Marktsituation mit Preisobergrenzen für gMSBs und einer freien Auswahl der Kunden durch wMSBs beschreibt.

Ein weiterer wichtiger Faktor für gMSB ist auch der Wechsel des Rolloutprinzips im kommenden Jahr. Durch die Einführung des Einbaus auf Kundenwunsch gem. §34 Abs.2.1 MsbG wird die Ausstattung der für die Energiewende relevanten Erzeugungsanlagen und steuerbaren Verbrauchseinrichtungen mit intelligenten Messsystemen im Zuge eines geplanten und kaufmännisch-logistisch optimierten Rollouts hinten angestellt.

 

Fokus der Studie: Die 5 Herausforderungen des gMSB

Die Studie untersucht die folgenden fünf wesentlichen Herausforderungen der gMSB:

  • Regulatorik
  • Ressourcenverfügbarkeit
  • Technische Restriktionen
  • Teilwettbewerblicher Markt
  • Komplexität

Was bedeuten diese Aufwandstreiber jedoch konkret für den gMSB?

Herausforderung 1: Regulatorik
Mit dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende und den daraus abgeleiteten Änderungen des MsbG entstehen neue Anforderungen an die Messstellenbetreiber. Neben der Bündelung und Splittung der Preisobergrenze (POG) und damit verbundenen erheblichen Veränderungen in den Abrechnungsprozessen, müssen die in §34.2 MsbG definierten „Verpflichtenden Zusatzleistungen“ durch den gMSB technisch und organisatorisch umgesetzt, gegenüber ihren Kunden abgewickelt und abrechenbar sein. Dies verursacht erhebliche Umsetzungs- und Betriebsaufwände auf Seiten der gMSBs – ohne dass heute schon bekannt wäre, wie stark diese Leistungen zu zusätzlichen Umsätzen führen bzw. ab wann Kunden diese Leistungen in nennenswertem Umfang anfragen werden.

Herausforderung 2: Ressourcenverfügbarkeit
Die Metering-Studie analysiert die Ressourcenverfügbarkeit aus verschiedenen Winkeln und die damit verbundenen Störfaktoren für den Erfolg des Rollouts. Hierbei wird in drei Kategorien unterschieden:

  • Montagekapazität: Zur Erfüllung der Rolloutquoten ist eine deutliche Erweiterung der vorhandenen Kapazität nötig und damit einhergehend sind stetig steigende Anforderungen an die Fach- und Sozialkompetenz des eingesetzten Personals zu verzeichnen. Als Beispiel ist hier das Fachwissen zum Aufbau einer Kommunikationsstrecke zu nennen.
  • IT- und Entwicklungskapazitäten: Durch steigende und komplexe Anforderungen, wie zum Beispiel die Anforderungen an die IT-Sicherheit, wird eine große Anzahl an Entwicklern benötigt.
  • Materialverfügbarkeit: Weltpolitische Ereignisse führen immer wieder zu Lieferengpässen im Hinblick auf wichtige Komponenten.

Herausforderung 3: Technische Restriktionen
Die durch die hohen gesetzlichen Anforderungen sowie die Maßgaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), der Bundesnetzagentur (BNetzA) und weiterer Normengeber, wie dem Verband Deutscher Elektrotechniker (VDE), definierten Anforderungen an die Ausstattung und den Betrieb intelligenter Messsysteme (iMSys) sind sehr kleinteilig und setzen dabei höchste Standards. Um diese hohen Ansprüche justiziabel erfüllen zu können, müssen hoch spezialisierte Hard- und Softwarelösungen sowie eine äußerst komplexe Prozesslandschaft etabliert und betrieben werden. Da dieser Ansatz ausschließlich in Deutschland Anwendung findet, ist der Markt für diese Lösungen beschränkt. Somit sind auch der Wettbewerb und die Innovationskraft aufgrund der geringen Zahl an Herstellern und Dienstleistern begrenzt. Betrachtet man die Prozesskette vom Feld bis in die Cloud und die dahinterliegenden Prozesse, können dabei jedoch in jedem Schritt individuelle Unzulänglichkeiten identifiziert werden.

Herausforderung 4: Teilwettbewerblicher Markt
Der teilwettbewerbliche Markt ist in zwei Kategorien unterteilt. Hierbei wird unterschieden in wettbewerbliche Messstellenbetreiber (wMSB) und grundzuständige Messstellenbetreiber (gMSB). Während der wMSB, wie der Name bereits impliziert, wettbewerblich agiert und somit flexibel sein kann, muss der gMSB hohe regulatorische Anforderungen erfüllen. Der gMSB mit den Pflichten eines Infrastrukturverantwortlichen unterliegt einer Preisbeschränkung durch die POG und muss diskriminierungsfrei alle Messstellen, auch technisch komplexe oder kommunikationstechnisch schwer anzubindende, ausstatten. wMSB im Gegensatz können ihre Kunden auswählen, Preise frei festlegen und bestimmte Vertragslaufzeiten fixieren. Damit besteht für den gMSB das Risiko, dass durch wMSB „Low Hanging Fruits“ herausgepickt werden und damit hohe POG verloren gehen.

Herausforderung 5: Komplexität
Die grundzuständigen Messstellenbetreiber müssen aufgrund der steigenden Komplexität im Spannungsfeld zwischen Infrastrukturverantwortung, wirtschaftlichem Betrieb, sich konstant weiterentwickelnden Rahmenbedingungen und den daraus bedingten technischen, organisatorischen und kaufmännischen Änderungen in einer auf höchste Versorgungsqualität fokussierten Organisation, einmalige Systemlandschaft betreiben. Die oben beschriebenen Faktoren sind dabei nicht disjunkt zu betrachten, sondern in einem sich gegenseitig beeinflussenden Netz zu verstehen.

 

Ihr Kontakt bei Fragen oder Interesse

Jochen Buchloh & Dr. Tobias Linnenberg:  metering-studie@horizonte.group

Sprechen Sie uns gerne an!

 

Autoren: Dr. Tobias Linnenberg & Yigit Dogan

 

 


Die HORIZONTE-Group auf der E-world 2024 – Wir machen Energiewende

Wir blicken zurück auf die E-world 2024, auf der die HORIZONTE-Group erstmals mit ihrem eigenen Stand und allen fünf Geschäftsfeldern vertreten war!


Die E-world energy & water 2024 in Essen ist nun schon zwei Monate Geschichte und doch sind wir weiterhin sprachlos über das zahlreiche Interesse an den Produkten der HORIZONTE-Group: Nicht nur die Messe selbst hat einen Aussteller- und Besucherrekord zu verzeichnen, auch wir haben erstmals am eigenen Stand mehrere hundert Gespräche mit alten und neuen Kontakten führen dürfen.

 

Wir sagen Danke!

Über den Besuch unserer Kunden, Partner und vieler neuer Gesichter auf unserem Messestand und das persönliche Gespräch haben wir uns sehr gefreut. Aus unserer Sicht war die Messe ein voller Erfolg – mit einer Menge fachlicher Impulse, konstruktiven Gesprächen und viel Spaß.

 

Vielfältige Themen

Von Wärmewende bis KI, von Zählermontage bis Ladesäuleninfrastruktur, von Wein bis Käse…und viele weitere Themen beschäftigen aktuell die Branche. Eine Priorisierung der wesentlichen nächsten Schritte fällt dabei oft schwer und wurde intensiv diskutiert.

Neue regulatorische Anforderungen: Smarte Infrastruktur & Realisierung von §14a EnWG

Das intelligente Messsystem wird in Verbindung mit dem CLS-Management das Herzstück der Digitalisierung der Energiewende bilden und Grundlage für die relevanten Smart-Grid-Anwendungen der Zukunft sein. Während bei EEG / KWK lediglich die infrastrukturellen Grundvoraussetzungen für das Steuern über intelligente Messsysteme gelegt werden (Wahlrecht dem VNB aber offen bleibt), ist bei §14a EnWG die Steuerung über iMSys verbindlich. Ein Teil der Verpflichtungen gilt bereits seit 01.01.2024 und setzt VNBs und MSBs unter Umsetzungsdruck in zahlreichen Geschäftsmodellen.

Neue Geschäftsmodelle mittels Digitalisierung: Data Driven EVU & KI

Die Regulatorik erfordert auch die Digitalisierung von Prozessen, wie dem Netzanschlussprozess. Doch auch die Realisierung neuer Geschäftsfelder hängt eng mit Digitalisierung und Automatisierung zusammen. Dabei hindert oftmals ein mangelnder Überblick über die gesamte Prozesslandschaft, eine mangelnde Ausrichtung der Workflows auf energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen und Prozesse sowie Schwierigkeiten bei der strukturierten und übersichtlichen Abbildung von energiewirtschaftlichen Stammdaten, Themen, die mit einer strukturierten und automatisierten Prozess- und Datenanalyse angegangen werden können.

Ertüchtigung der Systemlandschaft: Digitale Plattformen

IT-strategische Fragestellungen rücken weiter in den Fokus und gehen teilweise in die heiße Phase – Nachfolge SAP IS-U? Cloud oder onPremise? Mandantentrennung? Nur ein paar Fragen, auf die es Antworten benötigt. Die Applikationslandschaft der Energieversorger ist dabei oftmals historisch gewachsen und stark komplex in der Fülle an eingesetzten Systemen und Schnittstellen. Die Optimierung der Applikationslandschaft in Einklang zwischen IT und Fachbereich sowie dem Tagesgeschäft ist praxisnah zu lösen.

Nachhaltigkeit als Erfolgskriterium für das gesamte Unternehmen

Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive kurz CSRD entsteht nicht nur eine neue Berichtspflicht für die meisten Energieversorger im Rahmen des Jahresabschlusses. Vielmehr wird das Thema Nachhaltigkeit zukünftig auch für die Sicherung von Wettbewerbsvorteilen, die Reputation am Markt und alle Unternehmensprozesse bis hin zum Einkauf von wesentlicher Bedeutung sein. Mit Wirksamkeit der Standards seit Q3 2023 beginnt der für Unternehmen kritische Zeithorizont der Umsetzung.

 

E-world 2025

Für all diese Diskussionsthemen konnten wir mit den HG-Experten konstruktive und pragmatische Lösungen aufzeigen. Die Zeit auf der E-world hat dabei leider nicht gereicht, um alle Themen abschließend aufzugreifen. Wir freuen uns daher, dass wir den gemeinsamen Austausch auch im Nachgang der Messe mit vielen alten aber auch neuen Kontakten erfolgreich weiterführen.

Wir blicken zudem auch schon weiter nach vorne und freuen uns bereits jetzt mitteilen zu können, dass wir auch auf der E-world 2025 vom 11. bis 13. Februar wieder dabei sein werden!

 

Impressionen

 

Autor: Andreas Pöhner