Rückblick auf den Fachkongress in Leipzig
Zwischen Bilanz und Aufbruch: Eindrücke von der ZMP 2025
Die ZMP 2025 hat Leipzig wieder einmal zum Branchentreffpunkt des Messwesens gemacht. Rund 550 Teilnehmende diskutierten an zwei intensiven Kongresstagen (und dem Vorabend-Event im Biergarten) über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte im Smart-Meter-Rollout – von der Technik über die Standards bis zur netzseitigen Steuerung. Mit dabei waren auch unsere HG-Experten Nikola Lißner und Frank Hirschi.
Die Botschaft: Der Smart-Meter-Rollout nimmt Fahrt auf – der Steuerungs-Rollout hingegen steckt vielerorts noch in den Kinderschuhen, wenn nicht gar im Babystrampler. Oder, wenn man analog die Auto-Metapher aus der Diskussion zum 2-jährigen Geburtstag des GNDEW nimmt: Das Mess-Rollout-Auto beschleunigt nun im 4. Gang. Aber wie Dr. Malte Sunderkötter (Geschäftsführer E.ON Grid Solutions) andeutete und von Thomas Rütting (Bereichsleiter & Prokurist Stromnetz Berlin) unterstrichen wurde: Beim Steuerungs-Rollout suchen wir gerade noch den 1. Gang.
ZMP: Zählen, Messen, Prüfen – UND Steuern
Klar wurde: Das intelligente Messsystem (iMSys) bleibt Herzstück und Plattform für Digitalisierung, Steuerung und Sicherheit im Energiesystem. Zwar wurden in der Kongresshalle auch viele Diskussionen zu auslesbaren modernen Messeinrichtungen geführt. Auf der Bühne wurde der iMSys-Ansatz jedoch gestärkt. Dies wurde verdeutlicht durch den nun hochlaufenden Rollout und bspw. den 1:n-Ansatz, der es mittlerweile skalierbar ermöglicht eine wirtschaftliche Bündelung mehrerer Zähler an einem Smart-Meter-Gateway (SMGw) anzuhängen. Gleichzeitig aber wachsen die Anforderungen aus dem Solarspitzengesetz: Steuerbare Verbrauchseinrichtungen, § 14a EnWG, CLS-Management und neue Kommunikationswege verlangen nach durchdachten IT-Architekturen und funktionierender Interoperabilität.
Doch Theorie und Praxis driften noch auseinander. Verbindliche Schnittstellen, stabile Prozesse und ein durchgängiger Blick auf Skalierung fehlen noch zu oft. Die Diskussionen haben gezeigt: Fortschritt braucht Austausch – und eine konsequente gemeinsame Linie von Herstellern, Messstellenbetreibern, Netzbetreibern, Dienstleistern und Regelsetzern, bzw., der Gesetzgeberin.
Unser Fazit:
Die Branche bewegt sich – mit großem Engagement und vielen guten Ideen. Doch wer die Steuerung wirklich zum Fliegen bringen will, muss jetzt Prozesse konsolidieren, Schnittstellen vereinheitlichen und die Systemlandschaften für den Dauerbetrieb rüsten. Dabei begleiten wir unsere Kunden mit Expertise, Struktur – und Begeisterung für digitale Energieinfrastrukturen. Dennoch muss ein realistisches Bild gezeichnet werden. Ein flächendeckender Rollout von Steuereinheiten wird frühestens ab 2026 in Fahrt kommen und vermutlich erst in 2027 richtig durchstarten. Genau deswegen wird die HORIZONTE-Group nun die Technische Studie 2.0 zum Smart Grid in Deutschland bearbeiten und die vielfältigen Herausforderungen des Steuerungs-Rollouts beleuchten.
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